Das „Burger Haus“ wird entrümpelt
Aus diesem Grund werden für die Dauer von zwei bis drei Wochen insgesamt drei Schuttmulden unmittelbar vor dem Gebäude auf dem Marktplatz eingerichtet und mit Bauzaun gesichert, kündigt die Stadtverwaltung an. Die Nutzbarkeit der öffentlichen WC-Anlage ist nicht beeinträchtigt. Spätestens bis zum Stadtlauf am 5. April werden die Arbeiten abgeschlossen und die Container wieder entfernt sein.
Das Burger-Haus, dessen älteste Gebäude-Teile bis ins 15. Jahrhundert zurückreichen, ist ein Bad Mergentheimer Kulturdenkmal. Nach jahrelangem Leerstand hat es die Stadt im Jahr 2021 erworben, um ihm eine Perspektive der Revitalisierung zu geben. Inzwischen konnte das Gebäude in das Sanierungsgebiet „Altstadt/ Stadtgarten“ integriert werden, was ein erhebliches Förder-Potenzial eröffnet. Die nun anstehende Aufnahme des Gebäudes dient dazu, die notwendige Grundlage für die weiteren Planungen zu schaffen. Sie ist als zentraler Teil der Bestands- und Befunduntersuchung mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt. Gefördert wird sie mit Mitteln der Stadtsanierung, die zu 60 Prozent aus Landesfinanzhilfen geleistet wird.
Die Stadt betont, dass es dabei noch nicht um den Beginn einer Baumaßnahme geht. Eine mittelfristige Konzeption für das Burger-Haus soll zunächst unter Beteiligung der Bürgerschaft entwickelt werden und wäre zudem vom Gemeinderat zu beschließen. Eine erste Ideen-Runde hatte im Rahmen der Bürgerwerkstatt zum Rahmenplan Landesgartenschau im Januar 2023 stattgefunden, da die Sanierung des Marktplatzes fester Bestandteil der LGS-Entwicklungsziele bis 2034 ist.
Bei dem, was nun aus dem Gebäude entfernt wird, handelt es sich ausschließlich um Gerümpel, Bauschutt und Müll, der sich bereits vor der Übernahme durch die Stadt angesammelt hatte. Auch die Entrümpelung wurde mit dem Landesamt für Denkmalpflege und dem Stadtarchivar im Vorfeld abgestimmt.
Weiter erläutert die Verwaltung, warum die Räume für das Aufmaß komplett leer sein müssen: Das Verfahren findet mit einem Laser-Scanner statt, der die Geometrie des Gebäudes erfasst und in präzise Vermessungs-Daten übersetzt. Möbel, Gegenstände, Einbauten oder lose Baumaterialien, die Bereiche des Gebäudes verdecken oder verstellen, würden bei Verbleib miterfasst. Dies hätte zur Folge, dass im Nachgang ein zusätzliches, aufwändiges Handaufmaß ergänzt werden müsste.
Die Messung selbst dauert etwa eine Woche. Im Anschluss entstehen aus den Daten verformungsgetreue Strichzeichnungen. Diese werden später die Grundlage für weitere bauliche Planungen und denkmalgerechte Sanierungskonzepte bilden.