Bürgermedaille in Silber an fünf Persönlichkeiten verliehen

Veröffentlicht am Sonntag, 6. April 2025
Verleihung der Bürgermedaille (v.l.): Hariolf Scherer, Andreas Huck, Andreas Lehr, OB Udo Glatthaar, Ingeborg Basel und Hermann Dehner.
Verleihung der Bürgermedaille (v.l.): Hariolf Scherer, Andreas Huck, Andreas Lehr, OB Udo Glatthaar, Ingeborg Basel und Hermann Dehner.

Die Stadt Bad Mergentheim hat in einer Festsitzung des Gemeinderates die Bürgermedaille in Silber an fünf verdiente Persönlichkeiten verliehen: Ingeborg Basel, Hermann Dehner, Andreas Huck, Andreas Lehr und Hariolf Scherer.

Mit den schwungvollen Fanfaren von Beethovens "York'scher Marsch" eröffnete die mitreißende Musikkapelle Markelsheim am Freitagnachmittag, 4. April, im Roten Saal des Deutschordens-Residenzschlosses eine Veranstaltung, die in Bad Mergentheim selten ist: die Verleihung der Bürgermedaille in Silber.

In den über 60 Jahren seit Erlass der Richtlinien 1963 wurde die Bürgermedaille Bad Mergentheims bis dahin erst 52 Mal an Bürgerinnen und Bürger verliehen, die sich im besonderen Maße um die Stadt verdient gemacht haben. Die formalen Entscheidungen für die Ehrungen des Jahres 2025 hat der Gemeinderat im Dezember 2024 in nicht öffentlicher Sitzung getroffen. Alle Geehrten erhielten die Auszeichnung für ihre 20-jährige Zugehörigkeit zum Gemeinderat und damit für langjähriges ehrenamtliches Engagement in der Kommunalpolitik.

Oberbürgermeister Udo Glatthaar wies in seiner Laudatio darauf hin, dass dabei keiner der Geehrten auf sein politisches Wirken in der Stadt allein reduziert werden könne. Es handele sich um vielfach engagierte Persönlichkeiten. Persönlichkeiten werden nicht durch schöne Reden geformt, sondern durch Arbeit und eigene Leistung", zitierte der OB Albert Einstein, bevor er auf die fünf Personen im Einzelnen einging.

Ingeborg Basel

Udo Glatthaar beschrieb die Frau, die dem Gemeinderat seit 2004 angehört (zunächst für die SPD, inzwischen ist sie zur FDP gewechselt), als „mutig, streitbar, meinungsstark“. Er erinnerte an Aktionen wie die, einen nach Verwaltungs- und Gesetzes-Vorgaben nicht möglichen Zebrastreifen einfach selbst aufzumalen, mit denen Inge Basel sich einen Namen gemacht habe. Auch wenn er nicht jede Ihrer Ansichten teilen und nicht jede Aktion loben könne, so gestehe er der Geehrten zu, dass sie "voller Emotionen und unumwundener Direktheit in der Stadtpolitik unterwegs" sei. Udo Glatthaar dankte Ingeborg Basel auch dafür, in der Stadt unternehmerisch tätig gewesen zu sein mit dem Aufbau und Betrieb einer Senioren-Wohngemeinschaft.

Hermann Dehner

Er war Mitglied im Gemeinderat von 2004 bis 2024 (für die Freien Wähler), Mitglied im Ortschaftsrat Wachbach von 1994 bis 2024 und Ortsvorsteher von 1999 bis 2024. "Ihn umgab meist die Aura der Gelassenheit, aber nie die der Gleichgültigkeit. Sie wirkten als Fels in der Brandung, der mit ruhiger Hand und wenigen klaren Worten, die Dinge beim Namen nannte und dann auch praktisch anpackte", charakterisierte der OB Hermann Dehner. Er erinnerte an die fachliche Expertise, die der Geehrte (als "gestandener Handwerker" und zeitweise Innungsmeister der Zimmerei im Kreis) mit großem Engagement beispielsweise beim Bau des Gradierpavillons im Kurpark eingebracht habe. 

Andreas Huck

Andreas Hauck war in den Reihen der CDU-Fraktion Mitglied im Gemeinderat von 1994 bis 2009 und ist es wieder seit 2019. "Sie gehören zu den fleißigen 'Schaffern' bei der CDU und ich möchte Sie als 'Mann der besonnen Töne' würdigen", sagte der Oberbürgermeister. Die Bürgerschaft habe Vertrauen zu Andreas Huck, weil er den Menschen sein offenes Ohr schenke und zuhöre. Auch seine Expertise als Gartenbau-Fachberater tue dem Gremium mit Blick auf viele aktuelle Themen der Stadt-Gestaltung gut. "Sie gehören nicht zu denen, die glauben, dass zu jedem Tagesordnungspunkt ihre Meinung gehört werden muss – aber wenn Sie das Wort ergreifen, stellen Sie Fragen mit Tiefgang und geben uns Impulse, die wertvoll sind", so der OB.  

Andreas Lehr

Er ist Mitglied im Gemeinderat seit 2004 sowie im Ortschaftsrat Markelsheim seit 2004 und seit 2024 Ortsvorsteher des größten Stadtteils. OB Udo Glatthaar sah in dem Fraktionsvorsitzenden der CDU "einen 'Machtfaktor' im positiven und konstruktiven Sinne", denn so mancher Durchbruch und manche politische Einigung im Gemeinderat trage die Handschrift von Andreas Lehr. Als Bürgermeister-Stellvertreter sei dieser seit vielen Jahren auch Repräsentant der Stadt – mit hoher Souveränität bei seinen Auftritten und stets positiven Rückmeldungen. Er habe die Fähigkeit, mit den Menschen wertschätzend umzugehen, was ihn auch zu einem Sympathieträger mache. Als "großes politisches Talent" bringe er sich nicht nur in weiteren Gremien wie Kreistag oder Kurverwaltungsrat ein, sondern betreibe Politik inzwischen auch hauptberuflich als Mitarbeiter im Landtag von Baden-Württemberg. Beim jüngsten Geehrten sei die Bürgermedaille in besonderer Weise als anspornende Ehrung für eine "großartige Zwischenbilanz" zu verstehen, so der OB.

Hariolf Scherer

Seit 2004 gehört Hariolf Scherer dem Gemeinderat an (als Teil der CDU-Fraktion), derzeit ist er zudem Mitglied im Ortschaftsrat Neunkirchen. Als "Mann mit dem großen Herzen und den vielen Gesichtern" sei Hariolf Scherer fast auf jedes Bad-Mergentheim-Thema ansprechbar, bekundete der OB seinen Respekt. Ob zu Stadtpolitik, Kirchen-Projekten, Jagd & Wald, Energieversorgung & Infrastruktur oder seit neuestem als Fastnachts-Ordensträger vom Dicken Fell. "Hariolf Scherer hat eine zupackende Art. Wenn irgendwo eine pragmatische Lösung oder eine helfende Hand gebraucht wird, ist er zur Stelle", lobte Udo Glatthaar den großen, motivierten und motivierenden Einsatz für die Stadt und in der Stadt-Politik als "Ideengeber und Arbeitstier" gleichermaßen.

An alle Geehrten gerichtet sagte der Oberbürgermeister: "Unsere Stadt ist stolz darauf, solche Bürgerinnen und Bürger in unserer Mitte zu haben. Und sie ist dankbar dafür, dass unsere lokale Demokratie über so lange Zeit von Menschen wie Ihnen geprägt worden ist." Wobei das ebenfalls vielfach vorhandene Wirken in Vereinen und anderen Ehrenämtern noch gar nicht erwähnt sei.

Andreas Lehr sprach im Namen der neuen Trägerin und der neuen Träger der Bürgermedaille im Anschluss an die feierliche Verleihung. "Es hat auch der Verdienstvollste der Heimat mehr zu danken als diese ihm", stellte Andreas Lehr ein Zitat des Schweizer Kunsthistoriker Jacob Burckhardt voran. In diesem Sinne dankten die Geehrten ihrer Stadt für die Auszeichnung und der Bürgerschaft für das langjährige Vertrauen. Wobei ein besonderer Dank an Freunde und Familien gehe für deren steten Rückhalt.

Die Arbeit im Gemeinderat, die das Quintett verbindet, umriss Andreas Lehr mit einigen pointierten Anmerkungen. So sei das Gremium "manchmal ein zweites Zuhause" und für das Wort "Diskussionsfreude" stelle der Bad Mergentheimer Rat sicher ein anschauliches Beispiel dar mit seiner großen Vielfalt an Meinungen. Er sei als kommunales Entscheidungsgremium aber auch die "Keimzelle der Demokratie", die Mitarbeit verlange Verantwortung und Pflichtbewusstsein - und die Geehrten seien stolz, ihm angehört zu haben oder anzugehören.

Mit Blick gerade auf das laufende Jubiläumsjahr "50 Jahre Große Kreisstadt" hob Andreas Lehr hervor, die Stadt als Ganzes könne Stolz sein auf den Gemeinderat, die Verwaltung und jeden einzelnen Teilort von A wie Althausen bis W wie Wachbach. 

Wenige Tage vor der Verleihung der Bürgermedaille hatte die Stadt bereits verdiente Bürgerinnen und Bürger für ihr großes ehrenamtliches Engagement mit der Bürgerehrennadel ausgezeichnet.