„Bäume für die Stadt“ an Bürgerinnen und Bürger ausgegeben

Die Aktion war im Sommer gestartet worden. Bürgerinnen und Bürger aus Kernstadt und Teilorten konnten sich für je einen Baum oder Großstrauch bewerben. Im Vorfeld hatten die Fachleute des Stadtbauamtes Pflanzen ausgewählt, die einerseits als klimafest gelten – durch hohe Trockentoleranz – und gleichzeitig einen hohen ökologischen Stellenwert haben. Das bedeutet, dass die Bäume oder Großsträucher wertvoll für Insekten sind oder als Nahrungsgehölze für Vögel, Eichhörnchen und weitere Tiere dienen können.
Bis Ende September waren sogar mehr Bewerbungen eingegangen, als Bäume zur Verfügung standen, so dass die Verwaltung einzelne Anfragen nicht berücksichtigen konnte. Besonders beliebt bei den Bürgerinnen und Bürgern waren Felsenbirne, Elsbeere und Mispel. Dicht gefolgt von Hopfenbuche und Feldahorn. Die Bäume, die nun nach und nach im Bauhof ausgegeben worden sind, haben bereits eine Größe zwischen 2,50 und 3 Metern, die Sträucher sind 1,50 bis 1,75 Meter hoch. Dazu erhielt jeder Haushalt einen so genannten „Gieß-Sack“ für die Anzucht sowie eine Pflanz-Anleitung.
Oberbürgermeister Udo Glatthaar und Stadt- und Landschaftsplanerin Eva Müller, die das Projekt koordiniert hat, bedanken sich bei der Bürgerschaft für das große Interesse. „Wir wollen und brauchen mehr Grün in der Stadt. Es freut mich sehr, dass unsere Bürgerschaft das genauso sieht und viele Privatleute auf ihren Grundstücken einen Beitrag leisten. Von verbesserter Biodiversität, sauberer Luft und mehr Schatten profitieren wir alle und das Stadtklima insgesamt“, sagt OB Udo Glatthaar. Mit der Aktion habe die Stadt einen „sehr guten Anstoß“ gegeben.
Durch den Klimawandel werden die heißen Tage und Hitzetage in Bad Mergentheim zunehmen. Bäume und große Sträucher der geeigneten Sorten verbessern das Mikroklima und kühlen die Stadt. Diese Notwendigkeit bestimmt nicht nur die laufende Stadtplanung in der Kurstadt, sondern auch die Entwicklungsziele im Rahmen der Landesgartenschau: ob auf dem Gänsmarkt, im neuen Urbanen Quartier in den Herrenwiesen oder durch den Grünen Boulevard, zu dem sich die Igersheimer Straße/ Deutschordenstraße im Zuge einer Sanierung mit Alle-Pflanzung entwickeln soll.
Eva Müller kündigt an, dass das Projekt im kommenden Jahr fortgesetzt wird. „Richtig stark wäre es, wenn wir im Rahmen der Aktion bis zur Landesgartenschau 2034 die Zahl von 1.000 Bäumen schaffen“, schlägt sie als gemeinsames Ziel von Bürgerschaft und Verwaltung vor.