Ausstellungs-Eröffnung zu 50 Jahre Große Kreisstadt: "Wir sind eine wunderbare Gemeinschaft geworden"

Veröffentlicht am Sonntag, 18. Mai 2025
Bürgermeisterstellvertreterin Manuela Zahn und Stadtarchivar Alexander Ploebsch (mit Wappenteller) im Kreise fast aller Ortsvorsteher oder deren Vertretung sowie Kulturamtsleiter Kersten Hahn (links) vor dem Motiv-Wagen im Zentrum der Ausstellung.
Bürgermeisterstellvertreterin Manuela Zahn und Stadtarchivar Alexander Ploebsch (mit Wappenteller) im Kreise fast aller Ortsvorsteher oder deren Vertretung sowie Kulturamtsleiter Kersten Hahn (links) vor dem Motiv-Wagen im Zentrum der Ausstellung.

Während der Reigen der Jubiläums-Veranstaltungen quer durch alle Teilorte läuft, ist nun im Bad Mergentheimer Kulturforum auch die Ausstellung zu „50 Jahre Große Kreisstadt“ eröffnet worden.

Die Ausstellung hat Stadtarchivar Alexander Ploebsch in Zusammenarbeit mit der Ortsvorsteherin und den Ortsvorstehern der Teilorte erarbeitet. Sie spürt nicht nur den bewegten Zeiten des Zusammenschlusses zur Großen Kreisstadt nach, sondern gibt darüber hinaus buchstäblich jedem Stadtteil Raum, um dessen eigene Geschichte, seine Charakteristika und Besonderheiten anschaulich zu machen.

Alexander Ploebsch habe sich „viel Mühe gegeben, dieses Thema interessant aufzuarbeiten“, würdigte Bürgermeisterstellvertreterin Manuela Zahn das Ergebnis bei der Vernissage. Und sie gab allen Besucherinnen und Besuchern im Kulturforum die Zusicherung, dass sie hier „keine trockene Angelegenheit“ erwarte, sondern eine Präsentation, die Lust mache auf eine Erkundungsreise in die Historie der Stadt.

Manuela Zahn rief noch einmal jene 1970er Jahre in Erinnerung, in denen zunächst der Kreissitz „mit Zähnen und Klauen“ verteidigt wurde – wenn auch vergeblich. Eine Art Entschädigung folgte 1975 mit der Erhebung Bad Mergentheims zur Großen Kreisstadt, was mehr Verwaltungs-Kompetenzen und Eigenständigkeit für die Kurstadt bedeutete. Die Eingliederung der Nachbargemeinden lief mal zügig und geräuschlos, mal war sie mit emotionalen Konflikten verbunden. „Der damalige Bürgermeister Dr. Elmar Mauch musste viel werben und die Rechte und Pflichten der neuen Teilorte wurden vertraglich zugesichert“, so Manuela Zahn.

Letztlich habe dieser Prozess nur Gewinner hervorgebracht: „Wir sind eine wunderbare Gemeinschaft geworden – und wir werden auch die kommenden Herausforderungen nur gemeinsam stemmen“, sagte die Bürgermeisterstellvertreterin. Dem pflichtete Stadtarchivar Alexander Ploebsch bei. Der Zusammenschluss und die Erhebung zur Großen Kreisstadt hätten eine „neue Ära des Wachstums, der Identität und des Selbstbewusstseins“ eingeleitet.

Alexander Ploebsch erläuterte, die von ihm verantwortete Ausstellung solle „Rückblick und Spiegel“ sein. Sie zeige viele Veränderungen, aber auch das, was geblieben sei. Der Vorraum des Kulturforums widmet sich schwerpunktmäßig der Kreisreform, der Hauptraum den einzelnen Stadtteilen. Im Zentrum steht der Motivwagen „50 Jahre Große Kreisstadt“, den der Jugendgemeinderat gemeinsam mit Wolfgang Tremmel anlässlich des diesjährigen Pferdemarktes gebaut hatte. Für die Ausstellung hat Wolfgang Tremmel ihn noch einmal mit neuem Blumenschmuck und weiteren Details aufgewertet.

Darüber hinaus ist neben Schautafeln und Fotografien einiges an Exponaten geboten: Es gibt historische Urkunden zu sehen, Gemälde und Kunstwerke. Dazu Ausstellungsstücke, die eng mit dem jeweiligen Stadtteil verbunden sind: In Dainbach darf der Bocksbeutel nicht fehlen und in Herbsthausen der Bierkrug. Zeitzeugen-Berichte können nachgelesen werden, historische Schlagzeilen betrachtet. Ein besonderes Schmuckstück ist der handemaillierte silberne Wappenteller, den der Goldschmiedemeister Helmut Frauenberger 1990 zum Anlass von 650 Jahren Stadterhebung fertigte. Eine Filmstation zeigt Dokumentationen über den weltberühmten Hachteler Erfinder Ottmar Mergenthaler und über eines der bedeutendsten Werke der christlichen Kunst, die Stuppacher Madonna von Matthias Grünewald.

Wie es sich für eine Vernissage gehört, die die Stadt selbst in den Mittelpunkt rückt, spielte für den festlichen musikalischen Rahmen eine Abordnung der Stadtkapelle auf. Die hatte unter anderem Renaissance-Tänze und ein kreisendes Rondo für die Große Kreisstadt dabei - und krönte den Abend im Zeichen der Heimatverbundenheit begeisternd mit dem Deutschmeister-Regimentsmarsch.


Die Ausstellung „50 Jahre Große Kreisstadt“ ist noch bis einschließlich Sonntag, 22. Juni, im Kulturforum auf dem Hans-Heinrich-Ehrler-Platz zu sehen. Geöffnet ist täglich (außer mittwochs) von 10.30 Uhr bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.