Aktuelle Informationen zum Baugeschehen auf dem Gänsmarkt

Veröffentlicht am Mittwoch, 28. August 2024
Die erste Fahrspur ist fast fertig, im Hintergrund nimmt bereits das zweite von insgeamt vier Pflanzquartieren Gestalt an. (Bild vom 28. August)
Die erste Fahrspur ist fast fertig, im Hintergrund nimmt bereits das zweite von insgeamt vier Pflanzquartieren Gestalt an. (Bild vom 28. August)

Die Bauarbeiten auf dem Gänsmarkt schreiten kontinuierlich und ohne "Sommerpause" voran. Die Stadtverwaltung gibt einen aktuellen Überblick.

Von Süden ausgehend zeigt sich bereits das Bild eines fast fertigen Bauabschnittes 1 rund um die Kirchstraße. In den Bauabschnitten 2 und 3 bis an die Bahnhofstraße/ Härterichstraße heran sowie in die Törkelgasse und den Ledermarkt hinein wird aktuell gearbeitet und der Baufortschritt ist täglich sichtbar. Der vierte und letzte Bauabschnitt wird der nördliche Gänsmarkt sein, der dann auch Teile der Bahnhofstraße und der Härterichstraße in die neue Pflasterung einschließt (Beginn voraussichtlich 2025).

Trotz einer Ausweitung des Baufeldes in der Törkelgasse liegt die Baumaßnahme weitgehend im Zeitplan. Kleinere Verschiebungen können sich noch aus Witterungsgründen ergeben. Der Projekt-Abschluss ist nach wie vor im ersten Quartal 2025 angestrebt. Im Mai 2025 soll bei einem Termin rund um den bundesweiten „Tag der Städtebauförderung“ die offizielle Einweihung des Platzes stattfinden. 

Die zurückliegenden Wochen waren vor allem von den Pflasterarbeiten geprägt. Der neue Stadtboden hat sich bereits weit über den Gänsmarkt ausgebreitet. Die erste Fahrspur für die Autos in gebundener Pflasterbauweise geht ihrer Fertigstellung entgegen. Sichtbar ist bereits die Platz-Wirkung durch die einheitliche Materialwahl der Pflastersteine. Dominierend sind die großen Steine. Es gibt aus gestalterischen Gründen aber auch filigranere Zweizeiler, die an die Gebäude-Fassaden gesetzt werden. Die geschwungene Fahrspur ist ebenfalls ein kleinteiliger Verband, weil dieser den Scherkräften standhalten muss.

Die Vor-Installationen für den Trinkbrunnen sind abgeschlossen und er ist bereits angeliefert. In Betrieb genommen werden kann er allerdings erst, wenn die Bauarbeiten beendet sind. Der Standort ist in der Nähe des Kiliansbrunnens. Zum Kiliansbrunnen selbst: Sobald der zweite Bauabschnitt gereinigt und freigegeben wird, beginnt die Stadt mit der denkmalgerechten Sanierung des Kiliansbrunnens durch ein Fachunternehmen. Dabei wird der Brunnen durch einen Bauzaun gesichert; es wird auch ein Baugerüst gestellt. Das Sanierungskonzept für den historischen Kiliansbrunnen ist vorab mit dem Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg abgestimmt worden.

Aktuell schon zu sehen sind die ersten Fahrradständer im Bereich Kirchstraße und das erste große Pflanzquartier zwischen Kirchstraße und Kiliansbrunnen. Drei weitere Pflanzquartiere werden noch folgen. Bereiche für Solitär-Bäume sind ebenfalls bereits auszumachen. Im Untergrund ist alles vorbereitet, damit die neuen Bäume ausreichend Platz haben, um sich gut zu entwickeln. Die Bäume werden im November dieses Jahres eingepflanzt. Es werden klimastabile Sorten sein, die gute Schirm-Kronen entwickeln, um viel Schatten zu spenden. Das Pflanzkonzept und die Pflanz-Pläne befinden sich derzeit in Abstimmung. Nähere Informationen dazu können im Herbst zum Pflanztermin gegeben werden.

Technisch vorabgestimmt wird auch bereits der Einbau einer Sprühnebel-Anlage für Hitzetage im mittleren Platzbereich (Bauabschnitt 3). Ebenfalls mit allen Beteiligten vorabgestimmt sind auch die Möblierung und die Beleuchtungs-Installation. Beides wird erst zum Ende der Bauarbeiten hin anstehen. Zum Beleuchtungskonzept kann man aber schon sagen: Es ist dem Stadtbauamt gelungen, eine Lösung zu finden, wie eine moderne, Energie sparende und insektenfreundliche Beleuchtung in die historischen Laternen integriert werden kann. Ergänzt wird dies mit LED-Bändern in den Auflagen der Sitzbänke, so dass künftig in den Abendstunden eine stimmige Licht-Atmosphäre den neuen Platz in Szene setzt.

Die Stadt Bad Mergentheim leitet überdies von Anfang an das Kriterium der größtmöglichen Barrierefreiheit. Es gab dazu Abstimmungen mit Körperbehinderten und Sehbehinderten, die eng eingebunden worden sind. Einige Merkmale – beispielsweise taktile Elemente – werden aber erst zum Schluss eingefräst. Deshalb bittet die Verwaltung immer wieder darum, den Gänsmarkt derzeit noch als Baustelle zu verstehen. Auch da, wo er bereits fertig aussieht.

Der Komfortgewinn der großformatigen Muschelkalk-Platten ist mit jedem Schritt spürbar. Insbesondere kommt das Pflaster natürlich Menschen mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen zugute. Darüber hinaus hat die jüngste Hitze-Phase dieses Sommers für erhöhtes überregionales Interesse am Gänsmarkt-Projekt gesorgt. Dieser Stadtraum ist in Anlehnung an das ‚Schwammstadt-Prinzip‘ gestaltet und wird dank vieler aufeinander abgestimmter Maßnahmen künftig an Hitzetagen um drei Grad kühler sein als bisher (offiziell berechnet vom Deutschen Wetterdienst), was einen bedeutenden Effekt für das bioklimatische Empfinden darstellt. Neben den neuen Schatten-Oasen sorgen Verdunstungskühlung aus dem Wasser speichernden Dränbeton - der unterhalb des Pflasters verbaut wurde - sowie aus der wassergebundenen Wegedecke am Münster für spürbare Effekte.

Im Bereich Ledermarkt/Nonnengasse ist bereits der neue Charakter der Straßen sichtbar. Die Fahrbahndecke wird gerahmt von Fußgänger-Streifen mit Muschelkalk-Pflaster. Gestalterisch setzt sich hier das Stadtbild des neuen Gänsmarktes ansprechend fort. Die Gehwege wurden – wo immer es möglich war – verbreitert, um den Komfort und das Flanieren in der historischen Altstadt zu stärken und den Zugang zum Johanniterhof auch optisch zu verdeutlichen.

Die Stadt Bad Mergentheim dankt für Geduld und Verständnis rund um die Baustelle. Insbesondere gilt der herzliche Dank auch allen, die auf der Baustelle arbeiten.

Stand: August 2024