Der Boxberger Raum und das angrenzende Bauland sind das Kerngebiet des Dinkel und Grünkernanbaus in Deutschland. Grünkern wird aus unreif geerntetem Dinkel hergestellt, der mehrere Tage lang rund um die Uhr auf dem Rost (Darre) über offenem Feuer geröstet und dabei ständig gewendet wird. Diese sehr anstrengende Arbeit wird heute überwiegend maschinell durchgeführt. Es sind jedoch auch noch einige alte Grünkerndarren in Betrieb. Aus Grünkern können schmackhafte Gerichte, z. B. Grünkernküchle oder Grünkernsuppen zubereitet werden, die Sie natürlich auch in Bad Mergentheim versuchen können!
Die Geschichte des Grünkerns wird im Heimatmuseum in Boxberg dokumentiert (1610 als Rathaus erbaut, Besuch nach Vereinbarung, Telefon: 07930 6338). In Wölchingen steht der Frankendom. Die hoch aufragende Kirche entstand im 13. Jh. als romanische, dreischiffige Pfeilerbasilika mit Querschiff. In Uiffingen finden Sie die Chorturmkirche mit dem ältesten Orgelgehäuse der Evangelischen Landeskirche Baden von 1612. In und um Kupprichhausen sind besonders viele Bildstöcke zu bewundern. Am Ortseingang von Oberschüpf sehen Sie einige Grünkerndarren. Im Winzerhof können nach Voranmeldung die Weine des Schüpfer-Grundes verkostet werden. Am Ortsausgang befindet sich eine Wehrkirche aus dem 12. Jh. mit fast vollständig erhaltenen frühgotischen Wandmalereien um 1290 (nach Vereinbarung Schlüssel bei Frau Fischer, Telefon: 07930 705). In Unterschüpf befindet dich ein Wasserschloss mit reizvollem Innenhof, erbaut 1616.
Parkmöglichkeiten
Parken ist in den Parkhäusern sowie auf den öffentlichen Parkplätzen möglich.
Wegbeschreibung
Bad Mergentheim - Neunkirchen (2,2 Km) Neunkirchen - Althausen (1,8 Km) Althausen - Bobstadt (8,0 Km) Bobstadt - Schweigern (3,4 Km) Schweigern - Boxberg-Wölchingen (2,8 Km) Boxberg-Wölchingen - Uiffingen (3,6 Km) Uiffingen - Gräffingen (3,6 Km) Gräffingen - Kupprichhausen (7,9 Km) Kupprichhausen - Lengenrieden (1,7 Km) Lengenrieden - Oberschüpf (3,1 Km) Oberschüpf - Unterschüpf (1,3 Km) Unterschüpf - Sachsenflur (2,1 Km) Sachsenflur - Königshofen (2,8 Km) Königshofen - Unterbalbach (2,4 Km) Unterbalbach - Edelfingen (1,8 Km) Edelfingen - Bad Mergentheim (3,7 Km)
Nach Restaurierung der Figur und mit einem neuen Becken wurde er 1926, anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Entdeckung der Heilquellen und Anerkennung der Stadt als Heilbad, an dieser Stelle errichtet.
Sein Vorgänger stand seit Anfang des 16. Jahrhunderts bis Ende des 19. Jahrhunderts außerhalb der Marktachse vor dem südlichen Eckgebäude zur Burgstraße - Marktplatz 7 und wurde durch eine damals schon bestehende allgemeine Wasserleitung versorgt.
Die Figur des Brunnens zeigt einen Ritter, der sich auf ein Schild mit dem Wappen des Hochmeisters Wolfgang Schutzbar stützt.
Der Brunnen war spätestens 1548 fertiggestellt. Heimatforscher Carl Lüllig beweist jedoch, dass der Deutschmeister Schutzbar (auch Milchling genannt) diesen Brunnen nicht gebaut hat und dass das Standbild auf dem Brunnen nicht seines ist. Bei der vermeintlichen Milchlingsfigur scheint es sich vielmehr um die Darstellung des Roland zu handeln, der regelmäßig als Ritter mit einem Schwert dargestellt wird.
Die beiden dem Rathaus gegenüberliegenden Häuser werden Zwillingshäuser bezeichnet. 1780 im frühklassizistischen Stil errichtet, sind die Gebäude architektonisch nahezu identisch und durch einen Portalbogen miteinander verbunden. An ihnen ist der damals geltende hohe gestalterische und städtebauliche Anspruch in der Stadt ablesbar. Im rechten Gebäude befindet sich die Hof-Apotheke. Der linke Teil beherbergt heute ein integratives Café.
Der Bau des Alten Rathauses ist eng mit der Geschichte des Deutschen Ordens verknüpft. Der markante Renaissancebau wurde auf Antrag des Deutschmeisters Wolfgang Schutzbar vom Deutschen Orden zwischen 1562 und 1564 erstellt.
Das Gebäude mit Krämerläden und dem Arrestgebäude im Untergeschoss verpachtete der Deutschmeister für einen jährlichen Mietzins von 99 Gulden an die Stadt. Kernstück des hoch aufragenden Gebäudes mit dem auffälligen Staffelgiebel ist der prächtige Ratssaal im ersten Stock. Dort wurden im 16. Jahrhundert nicht nur Bürger und Ritterversammlungen durchgeführt, sondern auch große Feste gefeiert. Ihren Wein tranken die Ratsherren dabei aus Silberbechern. 1596 vermerkt die Chronik extra die Anschaffung eines solchen großen silbernen Humpens. Im zweiten Obergeschoss befanden sich ein Beratungssaal, Kanzleien, das Archiv und die städtische Altertumssammlung. Sie bildete später den Grundstock für das heutige Deutschordensmuseum.
Im Laufe der Jahre gab es einige Umbauten am Rathaus. 1720 wurde die breite, steinerne Treppe, die außerhalb des Rathauses zum ersten Stock führte, entfernt und durch eine Altane (Balkon) ersetzt. Im Inneren entstand gleichzeitig eine breite Treppe. Nach dem Übergang der Deutschordensgüter an Württemberg 1809 wurde das Rathaus von vielen staatlichen Ämtern genutzt und die Stadtverwaltung an den Rand gedrängt.
Nach zähen und elf Jahre dauernden Verhandlungen kaufte die Stadt 1838 schließlich das Rathaus und renovierte es in den drei Folgejahren. Umbau- und Erneuerungsarbeiten waren auch in der jüngeren Geschichte des Rathauses notwendig. Zwischen 1955 und 1958 erhielt der Deutschordensbau neue Fenster und eine Fernheizung, von 1997 bis 1999 wurden der Dachstuhl und das Innengebäude renoviert. Seine besondere architektonische Ausstrahlung hat das Gebäude durch die fast 450 Jahre währende Geschichte erhalten. Das Gebäude diente bis 2007 als Rathaus.
Im Inneren kann man ein schönes Renaissanceportal bewundern. Die verwitwete Ehefrau des Ordenskanzlers wurde 1626 als Hexe verbrannt. Während des Dreißigjährigen Krieges wütete der Hexenwahn besonders schlimm in der Stadt.
Im 19. Jahrhundert wurde der Hans-Heinrich-Ehrler-Platz neu angelegt. Im Rahmen dieser Neugestaltung schuf der Bildhauer Franz Th. Pfeiffer aus Wertheim 1855 den Marienbrunnen, der das Zentrum des Platzes bildet. Bis 1779 befand sich an dieser Stelle ein offenes Wasserreservoir, die "Weth", die zur Brandbekämpfung diente und auch als Reinigungsbad für die Pferde genutzt wurde. An einem Schnappgalgen wurden dort unehrliche Handwerker zur Strafe ins Wasser getaucht.
Wurde im 14. Jahrhundert vom Dominikanerorden erbaut; Baubeginn 1320; mit Grabmal des Hochmeisters Walter von Cronberg, † 1543, aus der Werkstatt Peter Vischers. Wertvolle Fresken sind in der Sakristei, dem Chor und dem Kreuzgang aus dem frühen 14. Jahrhundert zu sehen. Bemerkenswert ist neben dem neugotischen Hochaltar der Schnitzaltar mit der Sterbeszene der Gottesmutter aus der Umgebung Riemenschneiders.
Es wurde 1700-02 als Gymnasium des Deutschen Ordens unter Hochmeister Franz Ludwig von Pfalz – Neuburg von der Stadt erbaut, 1753-55 wurde es wegen Gründungsschäden neu errichtet und 1790 aufgestockt. Als Gelehrtenschule zusätzlich mit einer philosophischen und theologischen Fakultät ausgestattet, war diese Bildungseinrichtung zur damaligen Zeit vergleichbaren Städten weit voraus.
Heutzutage befindet sich hier das Kulturforum mit vielfältigen Ausstellungen und Kabarettabenden sowie im ersten Stok die städtische Bücherei und das Archiv.
Das Becken ist unterteilt in einen Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich. Kioskbewirtschaftung auf der Sonnenterrasse, Wasserrutschbahn, neu angelegtes Planschbecken, weiträumige Liegewiese, Tischtennis, Beach-Volleyball-Platz.
Zwischen Boxberg und Lauda-Königshofen, im schönen, im sanft geschwungenen Umpfer-Tal, welches durchflossen vom kleinen Bachlauf gleichen Namens, findet sich im Dorfe Sachenflur ein Schlösschen fein und eigen. Es ist der Kernbau eines fränkischen Landadelssitzes, altes Fachwerk, zurückreichend bis ins 16. Jahrhundert, in die Tage der Spätgotik — das vor allem zeichnet diesen Schlossbau aus. Fachwerk nämlich an einem solchen Gebäude und von diesem Alter, darf als ausgemachte Seltenheit bestaunt werden! Wohl wurde auch diese Art Gebäude im 16. Jahrhundert (natürlich auch in den Jahrhunderten zuvor) standardmäßig in Fachwerk ausgeführt. Alleine was nicht durch Feindeshand abging, wurde trotzdem Raub von Flammen, entsprungen dem Unfall (z.B. Blitzschlag) oder Leichtsinn. Und was dennoch jene hohen Hürden nahm, musste endlich und zumeist barockisierende Umbauten über sich ergehen lassen. Früher oder später kam für jeden Schlossbau in Fachwerk das Aus — so aber nicht, und zu unserem großen Glück, im kleinen Sachsenflur. Betrachten wir zunächst das reizvolle Gesamtarrangement. Der Kernbau, Rest einer einst größeren wehrhaften Burganlage, zeigt sich in Gestalt eines Winkel, gebildet aus der für die Gestaltung geschickt erhöhten Eckpartie, an welche sich zwei ungleich lange, niedrigere Seitenflügel anschließen. Als i-Tüpfelchen wurde ein polygonaler Treppenturm mit Zeltdach an die Innenseite des Winkels platziert. Erfreuen wir uns sodann am spätgotischen, noch alemannischen Fachwerk, welches der erhöhte Gebäudeteil und der kürzere der beiden Flügelanbauten noch zeigen. Signifikant hierbei die weite Stellung der vertikalen Hölzer (Ständer) und die Verblattung (der sichtbare Übergang der Streben, also der Schräghölzer in die Ständer und Schwellen, also in die vertikalen Hölzer und die horizontale Hölzer auf Fußbodenhöhe). Auch die auffällige Strebenkomposition, gleich einer X-Form, deutet vor allem noch auf die alemannische Machart. Freilich haben sich hier und da Einfügungen eingeschlichen und der längere der beiden Seitenflügel hat per enger Ständerstellung dem alemannischen Bild zugunsten des fränkischen abgesagt.
1598 war an dieser Stelle ein Brunnen errichtet worden, der den Bereich um den Gänsmarkt mit Wasser versorgte. 1889 schufen die Mergentheimer Bildhauer Friesinger und Imhof den Brunnen im neugotischen Stil. Die Figuren stammen von dem Bildhauer Johann Matthäus Zartmann aus Neckarsulm. Der Frankenheilige Kilian bekrönt den Brunnen.
Das Münster St. Johannes besitzt eine umfangreiche Sammlung liturgischer Gefäße und Geräte von der Spätgotik bis zur heutigen Zeit. Diese Stücke haben sich nur erhalten, weil sie über Jahrhunderte genutzt und damit auch gepflegt wurden.
Der Münsterschatz umfasst Monstranzen, Kreuze, Reliquiare, Kelche und Ostensorien. Sehenswert ist, neben einem 1482 datierten Prozessionskreuz , eine prächtige barocke Strahlenmonstranz aus Augsburg.
Neben den in Vitrinen ausgestellten Exponaten ist auch die Kapelle selbst ein eindurcksvolles Kunstwerk.
Führungen sind nach Absprache auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich.
Die Johanneskirche ist seit ihrem Bestehen die Kirche der Bürgerschaft (im Gegensatz zur Hofkirche im Schloss und der Marienkirche im Dominikanerkloster). Der Johanniterorden als Patronatsherr war an ihrer Errichtung maßgebend beteiligt. Anstelle einer vormaligen Kapelle, die dem Hl. Kilian geweiht war, wurde sie, nach neuesten Forschungen, zwischen1270 und 1290 erbaut und 1983 zur katholischen Münsterkirche erhoben. Zahlreiche Um- und Anbauten in der folgenden Zeit veränderte die ursprüngliche Raumwirkung.
Die Seitenschiffe und der schöne Chor zeigen sich aber noch im Originalbestand. Die Einwölbung des Mittelschiffs, bis dahin mit einer Flachdecke überspannt, erfolgte erst 1584. Nördlich des Chores die sog. Eck’sche Kapelle mit dem Grabmal des Stifters. In deren Obergeschoss ist der Kirchenschatz ausgestellt (Besichtigung nach Vereinbarung mit dem katholischen Pfarramt). Außen, am Wandpfeiler des Westgiebels das Eichmaß der „Mergentheimer Elle“. Bis zum Pestjahr 1541 stand die Kirche inmitten des ersten, uralten Friedhofes.