Blühende Quellen - die Landesgartenschau 2034 in Bad Mergentheim

Im Jahr 2023 wird der Rahmenplan für die Bad Mergentheimer Landesgartenschau 2034 festgezurrt. Er strukturiert den Weg der Stadt über die nächsten 11 Jahre. So werden die einzelnen Projekte zeitlich aufeinander abgestimmt und in sinnvollen Etappen angeordnet – baulich, finanziell, strategisch. Bei der 1. Bürgerwerkstatt zum Rahmenplan brachten sich am 30. Januar gleich 100 Teilnehmende aktiv ein.
"Ein Großprojekt wie die Landesgartenschau geht nur gemeinsam. Dahinter steht eine bedeutende und umfangreiche Stadtentwicklung über viele Quartiere und Landschaftsbereiche hinweg", sagte Oberbürgermeister Udo Glatthaar zum Auftakt. Bereits die erfolgreiche Bewerbungskonzeption fuße auf breiter Beteiligung - unvergessen sei der Kommissionsbesuch 2018, bei dem Hunderte Einwohnerinnen und Einwohner Bad Mergentheims auf den Beinen gewesen seien, um Flagge zu zeigen für die "Blühenden Quellen".
Im Präsentations-Teil der Veranstaltung wurde über die Bedeutung des Rahmenplans informiert und Johann Senner von der Planstatt Senner aus Überlingen stellte den neuen Gänsmarkt als "Starter-Projekt" vor, mit dem noch 2023 begonnen wird. 2024 soll der neue Gänsmarkt bereits fertig sein, bekräftige Stadtbaudirektor Bernd Straub. Außerdem wurden die aktuellen Planungsstände zu verschiedenen Landesgartenschau-Bereichen zusammengefasst. Beispielsweise das Parkpflegewerk in Verbindung mit der Neugestaltung der Igersheimer Straße/ Deutschordenstraße zum Boulevard mit einer Wieder-Flutung des historischen Ententeichs.
Umsetzung des "Parkpflegewerkes" Schlosspark mit Aufwertung der Igersheimer Straße/ Deutschordenstraße zum Boulevard.
Im Mittelpunkt des anschließenden Ideen-Teils standen an diesem Abend die Altstadt-Plätze, für die Wünsche und Vorschläge gesammelt wurden: Marktplatz mit Hans-Heinrich-Ehrler-Platz, Deutschordenplatz mit Burgstraße sowie auch der Bahnhofplatz, der eine wichtige Scharnier-Funktion hat. Wie stellen sich die Bürgerinnen und Bürger solche Plätze künftig vor? Und ganz konkret: Was sollte das von der Stadt erworbene „Burgerhaus“ als eines der ältesten Gebäude der Stadt nach seiner denkmalgerechten Sanierung für eine Funktion bekommen? Diese Fragen stellte die Verwaltung auf großen Stellwänden, zur vertiefenden Information gab es auch historische Aufnahmen aus dem Stadtarchiv und verschiedene Pläne.
Wir dokumentieren unten stehend für Sie die ausführliche Präsentation von der Bürgerwerkstatt sowie die gesammelten Rückmeldungen und Ideen.
Bei weiteren Veranstaltungen zum Rahmenplan wird zudem dargestellt, wie Themen aus der Bürgerbeteiligung in die konkrete Konzeption einfließen.
Auch an anderer Stelle hat das Thema Landesgartenschau in diesem Jahr einen kreativen Prozess angestoßen: Studierende der Hochschule für Technik Stuttgart (HfT) haben neun Entwürfe für einen „Waldbogen“ am Ketterberg erarbeitet.
Großes Interesse an den "Waldbogen"-Visionen
Im Zuge der zweiten, überarbeiteten Bewerbung hatte sich - auch nach einer fachlichen Beratung durch „Montenius Consult“ - die Idee eines „Waldbogens“ konkretisiert, der neben dem Ausblick auf Stadt und Taubertal auch den angrenzenden, klimaangepassten „Wald der Zukunft“ erlebbar machen soll. Die Entwürfe wurden im Januar in Bad Mergentheim präsentiert und bei der Bürgerwerkstatt ausgestellt, wo sie auf großes Interesse stießen.
Auch die Waldbogen-Visionen der Studierenden können Sie sich über die unten hinterlegte Zusammenstellung im Detail ansehen.
Die neun studentischen Arbeiten zeichnen sich insgesamt durch eine hohe Bearbeitungstiefe aus. Jede Arbeit entwickelt eine schlüssige Idee für ein Tragwerk, welches konstruktiv durchdetailliert ist. Gemein ist ihnen zudem die Beschäftigung mit Nachhaltigkeit. Dies wird in den Entwürfen auf unterschiedlichen Ebenen berücksichtigt z. B. im Sinne von effizientem Materialeinsatz, Baustoffwahl, Herstellungsart oder Minimierung des baulichen Eingriffs in den Landschaftsraum des Ketterbergs. Alle Entwürfe eint zudem die intensive Auseinandersetzung mit Aspekten von Barrierefreiheit und Sicherheit: Sie verschreiben sich dem Anspruch eine Aussichtplattform zu schaffen, die weitestgehend für alle Personengruppen zugänglich ist. Darüber hinaus verbindet sich in einem Großteil der Arbeiten das Thema der Aussichtsplattform mit dem eines Baumwipfelpfades: Indem sie sich von Panoramaweg im Richtung Stadt über den Hang schieben machen sie nicht nur den besonderen Blick auf die Stadt erlebbar, sondern gleichermaßen den Wald in seiner kompletten Höhe von den Baumwurzeln über die Stämme bis in die Kronen.
Die nächste Bürgerwerkstatt ist für Juli 2023 geplant, daneben soll es weitere Informationsveranstaltungen geben. Zum Jahresende ist die Verabschiedung des Rahmenplans im Gemeinderat vorgesehen.
Bei Fragen und Anregungen schreiben Sie uns an: landesgartenschau@bad-mergentheim.de