Bad Mergentheim: Von der Siedlung zur Großen Kreisstadt
Das Gebiet um Bad Mergentheim ist uraltes Siedlungsgebiet, dies wird durch Funde aus der Jungstein-, Bronze- und Eisenzeit belegt. Urkundlich wird der Name Mergentheim erstmals 1058 als “Grafschaft Merginthaim im Taubergau“ erwähnt. Seit Ende des 12. Jahrhunderts war der Johanniterorden in Mergentheim ansässig. Im 13. Jahrhundert kamen der Deutsche Orden und der Dominikanerorden nach Mergentheim.
Durch die Tätigkeit der drei Orden gewann Mergentheim an Bedeutung, welches in der Erhebung zur Stadt durch Kaiser Ludwig dem Bayer am 2. Juli 1340 seinen Höhepunkt hatte.
Als 1525 die Bauern die Burg Horneck, die bisherige Residenz des Deutschmeisters zerstörten, wurde die „Kommende Mergentheim“ neuer Sitz des Deutschmeisters. Zwei Jahre später amtierte der Deutschmeister auch als “Administrator des Hochmeisters in Preußen“. Damit wurde Mergentheim Residenz des Hoch- und Deutschmeisters.
Im Jahre 1809 fand die Residenzherrlichkeit ein jähes Ende. Durch Befehl Napoleons wurde das Ordensgebiet Mergentheim mit der Krone Württembergs vereinigt. Mergentheim wurde Württembergische Oberamtsstadt, sank aber zu einem unbedeutenden Landstädtchen ab.
Wichtige Jahreszahlen für Bad Mergentheim
1058
Mergentheim wird erstmals urkundlich als »Grafschaft Merginthaim im Taubergau« erwähnt
1207
Johanniterorden erhält von Albert von Hohenlohe die Pfarrkirche mit ihren Rechten und Einkünften
1219
Mergentheim wird eine Kommende des Deutschen Ordens
1250 -1274
Bau der Münsterkirche zu St. Johannes dem Täufer
1320
Bau der Marienkirche
1340
Stadterhebung durch Kaiser Ludwig den Bayer
1355
Kaiser Karl IV gestattet dem Deutschen Orden die Einrichtung einer Münzstätte in Mergentheim
1525
Mergentheim wird Residenz des Deutsch- und Hochmeisters
1546
Hoch- und Deutschmeister Wolfgang Schutzbar, gen. Milchling, lässt erste Wasserleitung legen
1562 - 1564
Bau des Rathauses unter Deutschmeister Wolfgang Schutzbar
1568 - 1628
Umbau der gotischen Wasserburg im Stil der Renaissance zum Residenzschloss
1628
Bau des Kapuzinerkloster durch Hoch- und Deutschmeister Kaspar von Stadion. Es wird 1631 von den Schweden niedergebrannt und 1635-1637 wieder neu aufgebaut.
1730 - 1736
Bau der neuen Schlosskirche
1809
Durch Befehl Napoleons wird das Ordensgebiet Mergentheim mit der Krone Württembergs vereint
1826
Schäfer Franz Gehrig entdeckt die spätere Wilhelmsquelle an der Tauber
1844 - 51
Dichter Eduard Mörike wohnt und heiratet in Mergentheim
1854
Ottmar Mergenthaler, Erfinder der Linotype-Setzmaschine, wird im Stadtteil Hachtel geboren
1926
Zur Hundertjahrfeier der Quellenentdeckung erhält Mergentheim das amtliche Prädikat »Bad«
1935
Einweihung der Wandelhalle
1962
Partnerschaft mit der französischen Stadt Digne-les-Bains
1983
Erhebung der Stadtpfarrkirche zum Münster
1990
Doppeljubiläum: 650 Jahre Stadterhebung und 800 Jahre Deutscher Orden
1992
Fahnenfreundschaft zwischen Bad Mergentheim und der japanischen Stadt Isawa wird besiegelt
1996
Einweihung des umgebauten und erweiterten Deutschordensmuseums im Schloss
2001
Jubiläum 175 Jahre Quellenentdeckung
2004
200. Geburtstag des schwäbischen Dichters Eduard Mörike, Einweihung des Mörike-Kabinetts im Deutschordensmuseum
2016
Heimattage Baden-Württemberg in Bad Mergentheim
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